Das im Jahr 1900 verfasste Mowing war eines der Lieblingsgedichte Frosts, weil er sich damit endgültig von den dichterischen Prinzipien des 19. Jahrhunderts löste und zu seinen eigenen Themen und zu seinem eigenen Stil fand. Es geht ihm nun nicht mehr um romantische Vorstellungen von der Natur, wie die Negation des leichten Golds in Elfenhand oder von Feen zeigt. Statt dieser Wesen wispert die Sense. Auf diese Weise tut Frost das Numinose radikal ab, setzt der Muße und dem Traum die Tat und die Wahrheit entgegen und macht dem Menschen zum Akteur, der mit der Natur kommuniziert, indem er sie gestaltet.
Auch traditionelle stilvolle Formulierungen, die damals als poetisches Markenzeichen galten, sind nicht zu finden. Die Sprache ist einfach und direkt. Das Poetische liegt hier in der intensiven Lautmalerei, wobei die vielen Zisch-, Hauch- und Fließlaute das leise Geräusch der Sense und möglicherweise auch der Schlange1 nachahmen.
Das Neue dieses Gedichts liegt also darin, dass nicht eine gehobene oder abgehobene Sprache eine poetische Wirkung erzielt, sondern dass die Lautgestalt diesen ausmacht. Lautmalerei gab es natürlich schon vorher, aber selten so prägend wie in Mowing. Und Frost wird dieses Konzept weiterentwickeln zu seinem Sound of Sense, wie er es nannte, d. h., er gibt jedem Gedicht eine individuelle Klanggestalt, die neben dem Inhalt zum Bedeutungsträger wird.
1 Die Schlange kann symbolisch mit den Sündenfall assoziiert werden, der öfters in Frosts Werk in Verbindung mit dem Thema Arbeit auftritt.