Aus einem einzigen Satz besteht dieses meisterhafte Sonett, ohne dass es beim Lesen unübersichtlich wirkt. Subjekt ist eine weiter nicht bestimmte sie, vielleicht eine spezielle Frau, vielleicht alle Frauen. Das Pronomen im Deutschen erlaubt auch weitere Assoziationen, zum Beispiel die Beziehung zu einer Frau, oder die Persönlichkeit im allgemeinen, unter der sich auch Männer vorstellen lassen. Weitere Lesart kann sein, das Zelt als stellvertretend für Frosts Art der Poesie zu nehmen, als eine Selbstreflexion über seine Arbeit also. Der Text ist voller Oxymora, hier beziehen sie sich auf den Kontrast von Bindung und Freiheit. Ersteres ist umschrieben unter anderem durch Seile, Anker, Schnüre, letzteres mit gelöst, locker und quitt. Dieses Hin- und Herschwingen, das sich durch das ganze Gedicht zieht, wird fest zusammengehalten durch die ersten drei Zeilen der zweiten Strophe, wo vom zentralen Zedernpfosten gesprochen wird. Er verweist auf die Mitte und die Stärke der Person, die sich freiwillig und aus sich heraus bindet, sodass die Integration der beiden scheinbar gegensätzlichen Bestrebungen gelingen kann.