Was zunächst wie eine Genre-Szene des Landlebens in New England anmutet, hat politisch-soziales Konfliktpotential. Zu Ende geschrieben 1934, wurde das Gedicht von manchen amerikanischen Kritikern als Frosts Stellungnahme gegen die Sozialgesetzgebung Roosevelt angesehen, und ihm wurde vorgeworfen für die Bedürfnisse der Armen kein Verständnis zu haben, stattdessen einem Sozialdarwinismus das Wort zu reden. Dabei ist wohl übersehen worden, dass der Sprecher des Gedichts durchaus die Nöte der beiden Holzfäller wahrnimmt, diese als Argument betrachtet und ihnen am Schluss keine explizite Absage erteilt.
Tiefer reichen Deutungen, die bei den amerikanischen Transzendentalisten ansetzen, die wiederum vom deutschen Idealismus inspiriert sind. Ihnen geht es unter anderem um die umfassende Ausbildung der menschlichen Kräfte und die Versöhnung divergierender Bestrebungen im Menschen; in Deutschland kam dies durch den Bildungsbegriff Wilhelm von Humboldts zum Ausdruck.
Unausgesprochen steht ein stets wiederkehrendes Motiv Frost hinter dem Gedicht: der Sündenfall. Durch ihn wurde der Mensch in die Welt der Gegensätze geworfen und muss arbeiten, um zu überleben. Diese Dualität zeigt sich beispielsweise im Spalten des Holzes, in den beschriebenen Wetterwechseln, darin, dass es zwei Tramps sind und nicht einer1, in dem Antagonismus Ernst – Spiel, in dem Konflikt zwischen den Tramps und dem Sprecher und dem inneren Konflikt des Sprechers. Speziell auf den Arbeitsbegriff bezogen, steht hier der alleinige Geldverdienst gegen eine Fülle von Faktoren, die den arbeitenden Menschen bereichern: die Wahrnehmung des eigenen Körpers und seiner Fähigkeiten, die Möglichkeiten, negative Emotionen loszuwerden, anstatt sie an Menschen auszulassen, die Freude am Tun selbst und die Freude am Ergebnis, kurz, mit Herz und Hand bei der Sache zu sein. Der Sprecher stellt die Frage, ob er auf die Erfüllung seines Arbeitsbedürfnisses verzichten muss, um die "Not"2 der beiden Tramps vorübergehend zu lindern? Die Endstrophe bezieht eindeutig Stellung: nein, denn er tut sich nicht nur selbst etwas Gutes, sondern erfüllt damit das Ideal des ganzen, heilen Menschen, indem ihm Not und Liebe, also Zwang und Willen, Arbeit und Spiel eines sind. Mit anderen Antworten, es ist der Mensch selbst, der durch sein Bemühen die Dualität im Diesseits zumindest teil- oder zeitweise zu überwinden vermag, ein humanistischer Ansatz, der auch in manchen anderen Gedichten Frosts zum Ausdruck kommt.
Henry David Thoreau schreibt in seinem Essay Life without Principle:
"The ways by which you may get money almost without exception lead downward. To have done anything by which you earned money merely is to have been truly idle or worse. If the laborer gets no more than the wages which his employer pays him, he is cheated, he cheats himself." In fact, such a laborer is deceived in that he is "paid for being something less than a man" when his aim should be "not to get his living . . . but to perform well a certain work. . . . Do not hire a man who does your work for money," cautions Thoreau, "but him who does it for love of it."3
George Monteiro bemerkt dazu: "Frost takes these Thoreauvian ideals and dramatizes them in his lyric poem. It is not the tramps who work for the love of the work, it turns out, but the poet himself, and consequently he cannot without compromise and self-betrayal give way to those who work merely for wages."4
1 Beim Anblick der Möglichkeit, Geld zu verdienen, sind die beiden Tramps sofort keine Einheit mehr: Ich wusst' sehr gut, warum er Halt gemacht / den andern weitergehen ließ. Zeile 6-7.
2 3. Zeile der 7. Strophe: bei Waldarbeitern war nicht lang ihr Halt. Hier ist angedeutet, dass die Tramps bei gutem Willen auch andere Arbeit gefunden hätten.
3 "Die Wege, auf denen man an Geld kommen kann, führen fast ausnahmslos nach unten. Etwas getan zu haben, womit man lediglich Geld verdient hat, bedeutet, wirklich untätig gewesen zu sein oder Schlimmeres. Wenn der Arbeiter nicht mehr als den Lohn bekommt, den sein Arbeitgeber ihm zahlt, wird er betrogen, er betrügt sich selbst." Tatsächlich wird ein solcher Arbeiter dadurch getäuscht, dass er "dafür bezahlt wird, dass er weniger als ein Mann ist", obwohl sein Ziel darin bestehen sollte, "nicht seinen Lebensunterhalt zu verdienen ..., sondern eine bestimmte Arbeit gut zu verrichten ... Stellen Sie keinen Mann ein, der Ihre Arbeit für Geld macht", warnt Thoreau, "sondern jemanden, der sie aus Liebe zur Sache macht." (zitiert nach: George Monteiro: Robert Frost & The New England Renaissance, Lexington (KY) 1988, S. 80
4 "Frost greift diese Ideale Thoreaus auf und dramatisiert sie in seinem Gedicht. Es stellt sich heraus, dass es nicht die Landstreicher sind, die aus Liebe zum Werk arbeiten, sondern der Dichter selbst, und folglich kann er nicht ohne Kompromisse und Selbstverrat denen weichen, die nur für Lohn arbeiten." (Ebenda)